Les Carrières de Lumières

Inmitten der Werke von Cézanne, van Gogh oder Kadinzky. In den Carrières de Lumières werden große Künstler, Kunstgeschichte und Kunststädte in einer einzigartigen Choreografie bewegter Bilder und Musik in den Hallen eines ehemaligen Steinbruchs in Baux-de-Provence lebendig.

In den jährlich wechselnden Ausstellungen taucht man in das Lebenswerk der verschiedensten Künstler ein. In der Kunstwelt sondergleichen wird man Teil der gezeigten Werke, wird angezogen von den imposanten Steinwänden und versinkt in den Epochen. Es eröffnet sich eine vollkommende neue Perspektive auf die Kunstwerke und ihre Erschaffer.

Lichtspiel

Die dunklen Hallen werden mit Licht durchflutet, die mächtigen Felsformationen lassen Kunst lebendig werden – kein Wunder also, dass es sich um die „Steinbrüche des Lichtes“ handelt. Der imposante Stein überträgt seine Macht auf die künstlerischen Werke, lässt diese so noch mehr erstrahlen und ein unvergleichliches Lichtspiel wird erzeugt.

Auf den riesigen Steinblöcken des ehemaligen Steinbruchs in Baux-de-Provence bilden sich wie von Geisterhand zu abgestimmter Musik die Werke berühmter Künstler. Als würde Cézanne persönlich vor den Felsen stehen und mit einem überdimensionalen Pinsel den Mont Saint-Victoire aus seinem Atelier in Aix-en-Provnece auf den Stein malen. Dazu bewegen sich auf einmal die verschiedenen Motive; Menschen und Natur werden lebendig und es scheint, als würden die eben gemalten Blätter durch die gesamte Halle wehen. Unterstützt durch die Musik leben die Motive auf und erzählen ihre ganz eigene Geschichte. Die Werke erwachen zum Leben, ziehen ihre Betrachter in ihren Bann und nehmen sie mit auf eine Reise durch ihre Komposition entlang an den abgebildeten Menschen, Bäumen und Seen. Auf den Spuren der großen Künstler lernt man ihre Inspiration, Intention und künstlerischen Prozess kennen und kann ihr künstlerisches Schaffen ein wenig besser verstehen. Es scheint, als sei man im Kopf der Schaffenden, setzt selbst die Pinselstriche und experimentiert mit Farben und Winkeln. Durch ihre Bewegung und die Projektion auf die Steine erscheinen die Werke dreidimensional, man betrachtet sie durch die verschiedensten Perspektiven und entdeckt Dinge, die sonst meist im Verborgenen bleiben. Hinzu kommt die Musik, die abgestimmt auf den Prozess und das Gezeigte, die Geschichte erzählt. Es entsteht ein multimediales Spektakel, dass ein eigenes Kunstwerk ist.

Entstehung

Ein ähnliches Konzept bietet sich ebenfalls in Paris an, doch sind die Steinbrüche des Lichtes weltweit einzigartig. Nirgendwo sonst werden die bizarren Felsformationen eines ehemaligen Steinbruchs als Projektionsfläche und Ausstellungsraum genutzt. Denn tatsächlich handelt es sich bei den Räumlichkeiten um die ehemaligen „Carrières de Grand Fonds“, einem Steinbruch, der im 19.Jahrhundert eröffnet und wo bis Mitte des 20.Jahrhunderts der weiße Kalkstein mit mühevoller Arbeit aus den Wänden geschlagen wurde.

Es entstand eine bizarre Kulisse aus geometrischen Felsformationen, die nach der Schließung nur einige Jahre später als Ort der Kunst wiederentdeckt wurde. Muse und Kulisse, Schauplatz und Inspiration in Einem machten diesen Ort für Künstler besonders interessant. So war der ehemalige Steinbruch künstlerischer Mittelpunkt des ersten Multimediakünstlers Jean Cocteau, der hier einige seiner Werke produzierte und gleichzeitig Anregung fand. Damit war den geometrischen Steinformationen ein neuer, künstlerischer Sinn gegeben und seine Funktion im Sinne der Multimediakunst geboren.

1977 so umgebaut, dass die Steine als Projektionsfläche dienen können, wurde schließlich 2012 das Konzept der „Carrières de Lumières“ ins Leben gerufen. Seither finden jährlich wechselnde Ausstellungen in den steinernen Hallen statt und lassen einen in die Welt großer Namen der Kunstgeschichte eintauchen. Monet, Renoir, Klimt, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Dalí, Picasso oder van Gogh – all sie wurden seitdem in dem ehemaligen Steinbruch lebendig und es folgen jährlich neue Künstler, Epochen und Kunststädte.

Besuch

Ein Besuch der „Carrières de Lumières“ ist hervorragend mit einer Besichtigung des traumhaften Baux-de-Provence zu verbinden, zu dessen Grund die Steinbrüche gehören und dessen Ortskern nur etwa 5 Minuten zu Fuß von der Kunstausstellung zu erreichen ist. Baux-de-Provence ist als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet und ein sehenswerter Anschluss an die „Carrières de Lumières“.

Nicht nur aufgrund des sich anbietenden Besuchs von Baux-de-Provence ist ein Ausflug vom Luberon in die ehemaligen Steinbrüche sehr zu empfehlend. Bei einer Anfahrt über Saint-Rémy fährt man inmitten von Olivenhainen und erhascht wunderschöne Eindrücke der Natur und Region der Alpilles. Die Anfahrt entpuppt sich so als Panoramafahrt durch die einzigartigen Gebiete der Provence.


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